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Es ist mein erstes Mal in Griechenland und es ist mit vier Nächten ein minimalistischer Aufenthalt, da ich im Balkan deutlich überzog.

Erste Station: Meteora

Ich lande im Nordwesten des Festlandes, wo Erdbeben, Winde und Fluten eine einzigartige Felslandschaft geformt haben: Meteora.

Ähnliches kennt man etwa von Kappadokien, aber in Meteora hat man einst sogar den Vogel abgeschossen und auf den Felsspitzen der Monolithen Klöster errichtet. Die Mönche versprachen sich davon unbedingte Ruhe vor der Zivilisation, und es hat dann auch 500 Jahre gedauert bis zu meinem Auftauchen (entweihte Kapellen, verschreckte Klosterkatzen, Photographie, etc).

Des modernen Mönchs Bedürfnis nach Selbstkasteiung an der ewigen Treppe ist übrigens enden wollend, er nutzt ein moderneres Transportsystem als die schnaufenden Pensionstouristen. Der Grieche gilt ja gemeinhin als gemütlich.

Es ist ein äußerst spektakulärer Ort für Freunde von Natur und Kultur (und Klettersteig!), an dem ich so gar nichts auszusetzen habe.

Sechs Klöster sind noch besuchbar, zwei davon muss ich aus Zeitgründen auslassen, wobei das Innere mit dem Äußeren eh nicht ganz mithalten kann. Und hier lohnt auch ein Blick abseits der ausgetretenen Pfade. Das hier wäre wohl an fast jedem anderen Ort der Welt ein Fixpunkt jeder Bustour, die was auf sich hält.

Meteora ist der Höhepunkt meiner bisherigen Reise und eines der Höhepunkte meiner bisherigen Reisen. Jeder, der hierher kommt, verlässt den Ort in vollkommener Begeisterung. Ich verlasse den Ort schläfrig, wie es sich für den Passagier eines 5-Uhr-Früh-Zuges gehört.

Letzte Station: Athen

Ich komme also irgendwann gegen Mittag hier an und bin vorgewarnt, dass das nicht gerade die Perle Griechenlands ist. Aber ich will mir eh nur schnell das ganze alte Zeug ansehen und dann weiterfliegen. Also stehe ich früh auf, um den Deutschen zuvorzukommen. Zu meiner Überraschung sind das aber vorwiegend Chinesen. Wobei: Es ist ja gerade die Woche nach der Goldenen Woche, eine Hauptreisezeit. Ich hatte hier mal darüber aus erster Hand berichtet.

 Wie auch immer. Für den Ruhm, den die antiken Bauten Athens genießen, ist hier nix los, das Gyros schmeckt und die Sonne scheint. Die alten Gebäude sind freilich geriatrisch alt. Von den 6-7 archäologischen Stätten bestehen drei eigentlich nur aus Fundamenten und der sporadischen Säule, woraufhin ich mir den Eintritt spare, obwohl der im Sammelticket inkludiert ist, aber der Balkan nagt an mir gewaltig und ich werde merklich müde. Das Sammelticket ist im übrigens sehr fair bepreist.

Wenn die Säulen übersporadisch zusammenstehen, hat das dann unter Einbeziehung dessen, dass hier so gut wie keine Sau ist, dann doch einen gewissen atmosphärischen Mehrwert aufzubieten, wie etwa bei diesem, ähm, Zeustempel, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt:

Die Akropolis hat eine hohe Schlagzahl an verkabelten Patienten aufgenommen, die um Sterbehilfe röcheln. Aber ich glaube, jeder Tourist muss diese Enttäuschung mal erlebt haben.

Die (griechische) Agora mit einem gut erhaltenen (Theseus?-) Tempel und einer verdächtig neuwertigen Stoa gefällt mir weit besser.

Und der Rest Athens ist eine unfassbare Steinwüste bar jedweden Grüns. So hätte ich mir vielleicht Amman vorgestellt (und dann google ich und: da schau her, Amman schaut tatsächlich so aus). Eine freudige Überraschung.

Ich verlasse Griechenland und nehme mir vor, möglichst bald viel mehr von diesem Land zu sehen. Man sagt sich, es gäbe hier so ein paar Inseln…